Westafrika Jänner-März 2005
Teil 1: Reisevorbereitungen
Nach unserer eindrucksvollen Libyenreise
im Winter 2004 ging uns die Sahara nicht aus dem Kopf:
Nachdem wir 2003 und 2004 die westliche Hälfte von
Libyen bereist haben, sollte uns diese Reise ursprünglich in den uns
unbekannten Osten führen. Doch in Libyen hat sich vieles ungünstig
verändert. Man sieht den Sahara-Touristen nur noch als Melkkuh: Mit den
Kosten für Einladung, Visum und Führer hätten wir uns schon wieder
abgefunden, doch die Tatsache, dass es nun praktisch nicht mehr möglich
ist, ohne Führer zu reisen, hat uns die Lust auf Libyen genommen. Nun
erreicht uns auch noch die Nachricht, dass das Akakus-Gebirge nicht mehr
mit dem eigenen Fahrzeug befahren werden darf und von einer der
örtlichen Agenturen Geländewagen mit Fahrer gemietet werden muss.
Diese Schikanen beantworten wir mit Boykott! Doch die Suche nach anderen
Reisezielen in der Sahararegion ist so einfach nicht: Ägypten ist
praktisch nur über Libyen erreichbar, Tunesien haben wir bereits
mehrfach bereist, Algerien ist aus Sicherheitsgründen tabu, bleibt
unter den First-line-Ländern nur Marokko. Doch hier lohnt sich die
lange Anreise nur, wenn man weiter "runter" fährt. Also
Mauretanien. Oder vielleicht auch noch Senegal? Oder noch weitere
Länder der "zweiten Reihe": Mali und Burkina Faso? Doch durch
Marokko und Mauretanien "runter" und auf gleichem Weg wieder
"rauf", das ist keine echte Rundreise, wie wir das wollten.
Und so entsteht die Idee, eine Strecke durch Libyen und den Niger zu
führen. Die Tatsache, dass die Grenze Libyen-Niger nur von Nord nach Süd
passiert werden darf, gibt die Reiserichtung im Uhrzeigersinn vor.
Auf der Suche nach einem geeigneten Fahrzeug stoßen
wir auf einen 3 Jahre alten Landcruiser HZJ 78, der schon ansatzweise
umgebaut ist:
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145 Liter-Zusatzdieseltank: absolut unverzichtbar, dazu muss
allerdings das Reserverad weg und der Auspuff verlegt werden |
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Reserverad auf der Heckstoßstange: wesentlich stabiler als
Montage auf der Hecktür, allerdings ist die rechte Hecktür ein
wenig umständlich zu öffnen |
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Seitenauspuff |
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OME-Fahrwerk: man weiß erst, was man mit diesem Fahrwerk hat,
wenn man den gleichen Wagen mit Originalfedern gefahren ist! |
Wir nehmen nun weitere Ein- und Umbauten an dem Wagen
vor:
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Horn: die Originalhupe hört man ja selber kaum |
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Kompass: Wir entscheiden uns für einen Digitalkompass, der sich
vom Magnetfeld des Motors nicht so stark beeinflussen lässt wie ein
mechanischer Kompass. Das Gerät ist mit Innen- und
Außenthermometer, Frostwarner und Batteriespannungsanzeige
ausgestattet. |
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4 zusätzliche 12 Volt-Steckdosen |
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140 Liter Edelstahl-Wassertank unter der Bodenplatte,
Wasserdruckpumpe |
| Hochdach: Schon mehrfach gesehen haben wir Hochdächer von
Desert-tec, doch leider enttäuscht man uns dort mit einer Wartezeit
von ca. 5 Monaten. Nach langer verzweifelter Suche nach weiteren
Anbietern stoßen wir auf die Firma Kledo in Graz, die uns die Montage
des Hochdaches bis 4 Wochen vor Abreise verspricht. Leider sind wir
mit der Arbeit ganz und gar nicht zufrieden und ich übergebe bei
der Abholung eine 12-Punkte-Mängelliste! Die Arbeiten wurden
unsauber und schlampig ausgeführt, an mehreren Stellen im Fahrzeuginneren ist der Lack beschädigt und wurde nicht
oder nur schlampig ausgebessert. Leider gibt es Arbeit für die
Anwälte. |
| Solaranlage am Dach, ebenfalls von der Fa. Kledo in Graz montiert.
Auch hier sind wir sehr unzufrieden, da die Klemmen aller
Kabelverbindungen so locker sitzen, dass sie spontan abfallen. |
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Der Innenausbau, den wir selbst vornehmen wollen, bringt uns mächtig ins Schwitzen, weil die Zeit bis zur Abreise knapp wird. Wir stellen sehr einfache Einbauten aus geschweißten Metallrahmen und Sperrholz her: eine Truhen-Sitzbank links, die auch den Kühlschrank aufnimmt, sowie einen großen Schrank rechts, aus dem sich zwei Tische wie Schubladen ausfahren lassen. |
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Montage einer Sandblech- und Kanisterhalterung |
Die Suche nach Reisepartnern ist lange Zeit
unergiebig, doch dann meldet sich auf unsere Anzeige bei einer
Reisepartnerbörse Karin aus der Schweiz. Sie will uns bis Burkina Faso
begleiten, wo sie länger bleiben will. Die weitere Strecke werden wir
alleine fahren.
Weitere Vorbereitungen, die wir getroffen haben:
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stundenlanges Studium von Reiseführern und
Internetreiseberichten |
| Fährbuchung: Da mit der Carthage die einfache
Fahrt von Genua nach Tunis beinahe soviel kostet wie hin und retour,
entscheiden wir uns diesmal für GNV und buchen bei Neptunia in
München. |
| Da wir einige Visa zu besorgen haben und die
Zeit dazu sehr knapp ist, lassen wir uns Zweitpässe ausstellen. Die
Visa für Niger und Burkina Faso erhalten wir in Wien (Dauer incl.
zweimaligem Postweg 1½ bis 2 Wochen), die Visa für Mauretanien
kommen aus Berlin nach fast 4 Wochen. |
| Einladung und Grenzabfertigung für Libyen
müssen organisiert werden (Details folgen an dieser Stelle) |
| Abschluss einer Haftpflichtversicherung für
Tunesien und Marokko (große grüne Karte) |
| Abschluss einer Haftpflichtversicherung für
die französischsprachigen Länder Westafrikas (Carte brune) |
| Impfungen gegen Diphtherie-Tetanus-Polio,
Hepatitis A und B, Typhus, Cholera, Gelbfieber,
Meningokokken-Meningitis und Tollwut. |
Wiederum fahren mit:
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GPS-Gerät Garmin e-trex Legend, das sich bestens bewährt hat |
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Kompass, Neigungsmesser |
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Thuraya-Satellitentelefon |
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Weltempfänger |
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Sandbleche
(original Därr, unverzichtbar!) |
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2 Schaufeln |
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12V-Kompressor Viair 100P, ebenfalls bestens bewährt |
| Reifenreparaturspray, leider haben wir diesmal
keinen Platz für einen zweiten oder gar dritten Reservereifen |
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Tempur®-Reisematratzenauflagen
und Kissen, auf die wollen wir auch im Hochdach nicht verzichten! |
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Gaskocher, Campinggeschirr, ... |
| "große
Reiseapotheke", Malariaprophylaxe |
|
jede Menge Proviant und Trinkwasser |
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