Myanmar Mitte 1 EUR = 1.385 Kyat
Donnerstag, 5. November 15, Tag 26/181: Pyay
Bereits kurz nach Mittag sind wir in Pyay (Pye, Prom). Heute ist es nicht nur schwül, zudem ist es wolkenlos und die Sonne knallt erbarmungslos runter, so dass wir zunächst mal Siesta machen. Erst am Abend machen wir eine Runde durch die Stadt, sitzen eine Weile am Ufer des Irrawaddy und schauen uns am winzigen Nachtmarkt um. Km 212/3.998/42.620.
Freitag, 6. November 15, Tag 27/182: an Yangon vorbei
Aufgrund unseres geänderten Reiseplans fahren wir an Yangon (Rangun) vorbei (welch Jammer!) nach Bago. Einer der Motorradfahrer hat eine Gastroenteritis mit Fieber und wird zum Arzt gebracht. Da unsere Guides uns nicht die Koordinaten unseres Hotels gegeben haben, müssen wir stundenlang an einer Mautstelle in der Hitze warten, ohne zu wissen, was los ist. Als wir dann endlich beim Hotel bei einem Bier beisammen sitzen, lässt uns die Hotelmanagerin ausrichten, dass wir hier nicht campieren dürfen, sondern ein Zimmer bezahlen müssen. Wie sich herausstellt, hat es unsere Agentur verabsäumt, die nötige amtliche Bestätigung beizubringen, die es uns erlaubt, zu campieren. Als wir uns weigern, den Platz zu verlassen, aber auch ein Zimmer zu bezahlen, muss die Agentur wohl oder übel drei Doppelzimmer bezahlen. Wir schlafen trotzdem im Auto, denn wer weiß, wie Susis Bandscheibe auf eine ungewohnte Matratze reagiert. Susi kann momentan nur mehr wenige Schritte gehen und benötigt für die einfachsten Dinge Hilfe. Km 310/4.308/42.930.
Samstag, 7. November 15, Tag 28/183: Bago
Das Sightseeing-Programm in Bago beschränkt sich auf die vier Kyaikpun-Buddhas (N17.303988° E96.458912°), den 56 Meter langen liegenden Shwethalyaung-Buddha (N17.337781° E96.462352°) aus dem 10. Jahrhundert, der erst 1881 entdeckt wurde und die 117 Meter hohe Shwemawdaw-Pagode. Nur auf mein ausdrückliches Verlangen halten wir beim Mya-Parlyaung-Riesenbuddha und bei der Ordinationshalle (N17.332666° E96.464027°). Für weiteres reicht angeblich die Zeit nicht, obwohl wir heute nur kurz zu fahren haben. So sind wir bereits am frühen Nachmittag am Golden Rock und müssen den Rest des Tages vertrödeln. Km 121/4.429/43.051.
Sonntag, 8. November 15, Tag 29/184: Golden Rock
Der goldene Felsen mit Stupa, den man von unserem Guesthouse sieht, ist nicht der Golden Rock, sondern quasi ein Fake. Der echte goldene Felsen liegt eine dreiviertel Stunde mit dem LKW entfernt in den Bergen. Die Straße dorthin ist zwar asphaltiert, aber so steil und die Kehren so eng, dass sie für den Zerberus nicht zu schaffen wäre, auch wenn er dürfte. Zirka 40 bis 50 Leute passen auf die engen Bänke auf der Ladefläche eines LKW und die Fahrt ist alles andere als bequem. Der Golden Rock ist ein großer heiliger und daher von Pilgern vergoldeter Felsen, der auf einer nur sehr kleinen Fläche auf einem anderen Felsen am Bergabhang steht und der Legende nach nur von einem Haar Buddhas im Gleichgewicht gehalten wird. Neben Goldplättchen für den Felsen, Souvenirs und Spielzeug-Maschinengewehren aus Bambus gibt es auch noch allerlei Medizin zu kaufen, die aus Schlangen, Skorpionen, riesigen Insekten, Eingeweiden, Hörnern, Schafköpfen und ähnlichem Zeugs hergestellt wird. Unser Mittagessen, bereits auf der Weiterfahrt, ist insofern erwähnenswert, als die meisten von uns nach einer Stunde noch immer keine Mahlzeit vor sich haben. Die es betrifft, sind stinksauer, außer mir, denn ich habe mir vom Schnellimbiss gegenüber etwas besorgt und meine Bestellung storniert. Auf der Weiterfahrt läuft mir eine Frau auf die Straße, ohne zu schauen und ich muss voll auf die Bremse. Geht sich aus, aber durch die Vollbremsung drückt der Inhalt unseres Kofferraumes auf die "Kellertür" und demoliert deren Scharniere. Wir übernachten in Mawlamyine (Moulmein) bei einem Hotel direkt am indischen Ozean. Bevor es (bei 32 Grad) zu regnen beginnt, geht sich ein Sundowner auf der Terrasse aus. Km 150/4.579/43.201.
Montag, 9. November 15, Tag 30/185: Hpa-an
Von der Strandroad hat man einen schönen Blick auf die Shampoo-Insel; die Menschenfresser-Insel ist übrigens hier auch ganz in der Nähe. Am Vormittag sehen wir uns den südlich von Mawlamyine gelegenen größten liegenden Buddha der Welt an. Der Buddha misst 180 Meter, ist begehbar und innen mit teils grausigen Figuren ausgestaltet. Auf dem Hang gegenüber hat man zuvor schon einen Buddha ähnlicher Größe zu bauen begonnen, musste dann aber wegen schlechter Qualität des Betons den Bau abbrechen. Auf dem Weg nach Hpa-an überqueren wir auf zwei der Golden Gate Bridge recht ähnlich sehenden Brücken zwei Flüsse. Als wir nach dem Mittagessen unser Hotel erreichen, gibt es Ärger, weil es keinen ebenen und halbwegs ruhigen Platz zum Campieren gibt. Wir beschließen, uns die nahe gelegene Kawgon-Cave anzusehen, während sich die Leute von unserer Agentur um einen besseren Übernachtungsplatz kümmern. Die Höhle besticht durch Jahrhunderte alte Sandsteinreliefs an den Wänden und natürlich stehen zahlreiche Buddha-Statuen darin. Wir übernachten dann etwas außerhalb der Stadt zwischen neu errichteten Hotelbungalows. Sehr nett. Gleich nach der Einreise in Myanmar haben sich innerhalb unserer Reisegruppe zwei Untergruppen gebildet, eigenartiger Weise haben sich nicht die englisch sprechenden und die deutsch sprechenden zusammengetan, sondern die Motorradfahrer und die Autofahrer. Wir waren also in den letzten beiden Wochen vorwiegend mit Annette & Stefan und Claire & Emiel zusammen. Schade, dass Claire und Emiel sich heute ein Zimmer im Stadthotel genommen haben. Wir verbringen unseren letzten Abend in Myanmar daher "nur" mit Annette und Stefan. Km 150/4.729/43.351.
Dienstag, 10. November 15, Tag 31/186: Myawaddy
Auf den ersten zwei Dritteln bis zur Grenze ist die Straße recht schlecht, es gibt zwar nur wenige Schlaglöcher, aber sehr viele Bodenwellen. Das ist kein Wunder, wenn man sieht, dass von Hand asphaltiert wird! Erst ab Kawkareik ist die Straße 1a. Die Abfertigung auf burmesischer Seite geht recht rasch, innerhalb einer halben Stunde sind wir durch. Der Abschied von den Leuten unserer Agentur "Burma Senses", die wir übrigens wegen unglaublicher Organisationsmängel NICHT weiterempfehlen, erfolgt kühl. Wir sind froh, dass wir sicher aus Myanmar ausreisen konnten. Die ersten freien Wahlen nach 25 Jahren vorgestern sind ja erfreulicher Weise friedlich verlaufen.