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Übersicht 6. Etappe

   Nordthailand 1   1 EUR = 38 Baht      MEZ + 6 Stunden

Dienstag, 10. November 15, Tag 31/186: Mae Sot

Auf thailändischer Seite erfordert der Fahrzeugimport Geduld. Zuerst müssen wir ein Formular ausfüllen, das ganz offensichtlich für die Luftfahrt gedacht ist: Passenger-List, Crew-List, Callsign. Wie schon erwartet, erhalten wir eine nur 30-tägige Importerlaubnis für das Auto. Jeder Tag Überschreitung wird mit 1.000 Baht (26 Euro) geahndet. Der Zollwert des Autos wird mit 4,5 Millionen Baht (118.000 Euro) festgelegt. Angeblich kann man die Frist auf jedem Zollamt verlängern. Nach zwei Stunden sind auch die thailändischen Einreiseformaltiäten erledigt. Die vier Motorradfahrer, die ab nun ihre eigenen Wege gehen, fahren ohne ein Wort des Abschieds an uns vorbei. Wir sind uns in den letzten zwei Wochen nicht besonders nahe gekommen, weil deren Schweißgeruch für uns oft unerträglich war. Jeden Tag im selben Motorradanzug bei großer Hitze und das über Monate erzeugt einen speziellen Geruch. In Thailand wird wieder links gefahren. Wir campieren zusammen mit Annette, Stefan, Claire und Emiel außerhalb von Mae Sot auf einer Wiese. Km 151/4.879/43.502.

Mittwoch, 11. November 15, Tag 32/187: Sukhotai

Unser erster Eindruck von Thailand ist sehr positiv. Alles ist sehr sauber, die Straßen sind top und es gibt alles zu kaufen, in jeder größeren Stadt gibt es große Supermärkte und einen Baumarkt. Die Preise für Streetfood liegen aber deutlich über jenen in Indien und Myanmar. Wir überqueren ein zirka 900 Meter hohes Gebirge und fahren via Tak nach Sukhotai, wo wir uns die historischen Stätten aus dem Mittelalter ansehen. Es gibt drei Zonen, für die man getrennt Eintritt bezahlen muss. Für die westliche Zone lohnt sich der Eintritt nicht, es gibt außer ein paar Steinhaufen nur eine Tempelruine mit Buddhastatue auf einem Berg zu sehen. Den im Reiseführer angepriesenen herrlichen Ausblick über die anderen Stätten Sukhotais treffen wir nicht an. In der nördlichen Zone gibt es ein paar nette Tempel zu sehen, aber so richtig begeistert sind wir, als wir zuletzt die zentrale Zone besichtigen. Um die historischen Stätten wurde hier ein toller Park angelegt, der die Tempel und Stupas quasi umrahmt. Wir verbringen sehr nett den letzten Abend mit Annette und Stefan, die morgen Richtung Süden fahren werden, während unser Weg uns nach Norden führt. Claire und Emiel sind uns heute abhanden gekommen, wir nehmen aber an, dass sie uns in den nächsten Tagen nochmals über den Weg laufen, da auch sie nach Chiang Mai wollen. Km 178/5.058/43.680.

Donnerstag, 12. November 15, Tag 33/188: Si Satchanalai, Lampang

Wir verabschieden uns von Annette und Stefan und sind nun, wie ungewohnt!, wieder ganz alleine unterwegs. In Si Satchanalai sind wir ein wenig verärgert, weil man uns nicht mit dem Zerberus in den Park einfahren lässt, in dem sich die meisten historischen Stätten befinden, auch nicht, als ich darauf hinweise, dass Susi nicht gehen kann. Wir beschränken daher unsere Besichtigung auf die Anlagen, die mit dem Auto erreichbar sind. Besonders gefällt uns der Wat Phra Si Ratana Mahathat, ein Tempel aus dem 15. Jahrhundert, dessen Turm noch gut erhalten ist. Gemütlich, wegen Gebirge und kaputtem Turbo, geht es nach Lampang, wo wir aus der Fülle der sehenswerten Tempel den Wat Phra Kaew Don Tao und den Wat Chedi Sao zur Besichtigung auswählen. Die letztgenannte Anlage ist erfreulicher Weise auch mit dem Auto befahrbar, so dass auch Susi einen guten Eindruck gewinnt. Wir fahren noch mitten durch das Zentrum der sympathischen Stadt und finden eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang einen schönen Nachtplatz abseits der Autobahn nach Chiang Mai. Es kühlt nun doch ein wenig ab und ein fernes Gewitter zeigt eine Stunde lang sein Wetterleuchten bis es dann genau zu uns zieht und uns die halbe Nacht nicht schlafen lässt, weil der Regen wie wild aufs Auto prasselt und uns Blitz und Donner immer wieder hochfahren lassen. Km 300/5.358/43.980

Freitag, 13. November 15, Tag 34/189: Chiang Mai

Unausgeschlafen fahren wir nach Chiang Mai, wo wir am Zoll (N 18.765886° E 98.968348°) die Aufenthaltsbewilligung für unser Auto verlängern lassen wollen. Wir wissen, dass das in den verschiedenen Zollbüros in Thailand verschieden gehandhabt wird. In Krabi (leider weit über 1.000 Kilometer weit weg) kriegt man sofort 6 Monate, in anderen Büros mehrmals einen Monat. In Chiang Mai soll es schwierig sein. Das bestätigt sich heute, denn der Officer sagt gleich, das geht nicht, weil mein Visum in 10 Tagen abläuft. Auch als ich erkläre, dass wir heimfliegen müssen und das Auto hier abstellen, hilft das nichts. Ich drücke also so richtig auf die Tränendrüse, erzähle unsere Geschichte vom Bandscheibenvorfall und der nötigen Operation, doch es hilft nichts. Er holt zwar nun seine Chefin, aber der fällt nichts besseres ein, als eine Ausreise nach Myanmar. Ich erleide einen Weinkrampf, was dazu führt, dass die Oberchefin erscheint, die aber auch die Frist nicht verlängert, sondern meint, wir müssten halt Strafe zahlen für eine verspätete Ausfuhr, 10.000 Baht. 263 Euro sind zwar nicht die Katastrophe, aber doch viel Geld, wenn man bedenkt, dass es im gleichen Land woanders ohne Strafe ginge. Theoretisch hätten wir noch die Möglichkeit, am Wochenende nach Laos zu fahren und das Auto dort abzustellen. Da müsste es aber heute noch mit der Reparatur von Windschutzscheibe und Turbo klappen. Wir fahren daher in die Mercedes-Werkstätte, wo uns die nächste Enttäuschung erwartet: Weder Windschutzscheibe noch das Ersatzteil für den Turbo sind, obwohl von uns vor zehn Tagen bestellt, eingetroffen. Auf der Suche nach einer Lösung kommt aber das Angebot, dass wir unseren Zerberus in der Werkstätte kostenlos unter Dach parken können. Bis wir wieder zurückkommen, sollten Windschutzscheibe und Turbo repariert sein. Zu Mittag gehen wir Pizza essen und dann nichts wie raus aus der heißen Stadt. Wir fahren auf den Doi Inthanon, Thailands höchsten Berg (N 18.589281° E 98.487259°). Das ist zwar ohne Turbo ein wenig mühsam, über lange Strecken geht es nur im ersten Gang, aber schließlich sind wir oben und genießen den Sonnenuntergang bei kühlen 18 Grad. Leider ist uns das Bier ausgegangen, wir wollten zwar unterwegs welches einkaufen, doch in Thailand gibt es in Geschäften Alkohol erst nach 17 Uhr zu kaufen. Wein haben wir auch keinen mehr, denn der ist seit Indien total teuer. Als Sundowner wird daher Gin-Sprite serviert, denn Schnaps haben wir reichlich, der war in Myanmar spottbillig, ab 2 Euro je 0,7 Liter. Wir übernachten auf dem Parkplatz unter dem Gipfel auf 2.550 Metern Höhe. Viele Leute kommen auf den Berg, um zu frieren. Das klingt zwar komisch, ist aber genau so. Zwar ziehen sich manche dicke Jacken an und setzen Wollhauben auf, aber viele kommen auch in kurzer Hose und T-Shirt, um die ungewohnte Kälte zu spüren. Wir sind davon ausgegangen, dass nach Sonnenuntergang alle verschwinden, doch da haben wir uns kräftig getäuscht. Sogar im Dunklen kommen noch Minibusse voller Leute, die im Schein von Taschenlampen frieren, sich mit Schnaps wärmen und gegenseitig fotografieren. Erst nach 22 Uhr wird es still. Km 177/5.535/44.157.

Samstag, 14. November 15, Tag 35/190: Doi Inthanon

In der Früh hat es 11 Grad, wir mussten unsere dicken Decken ausgraben und haben erstmals seit langem nicht in der Nacht geschwitzt. Es ist noch dunkel, als bereits wieder die ersten Leute zum Frieren kommen. Wir verbringen den Vormittag auf einem weniger frequentierten Platz ein paar hundert Höhenmeter tiefer. Wir lesen, sprechen über die Dinge, die vor dem Rückflug noch zu erledigen sind, und ich repariere endlich die kaputte "Kellertür". Zu Mittag essen wir Gegrilltes, das uns herrlich schmeckt bis auf die Tatsache, dass es nur Reis als Beilage gibt. Dann sehen wir uns die beiden Tempel Phra Mahathat Naphamethandion und Nophamethandion an, die zum 60. Geburtstag der Königin und des Königs errichtet wurden, und die von herrlich blühenden Gärten umgeben sind. Den Nachmittag verbringen wir lesend auf einem ebenen Platz etwas abseits der Straße, der sich auch zum Übernachten eignen würde, doch als es dämmert, werden wir von Parkrangern weggewiesen. In der Dunkelheit ist die Nachtplatzsuche so eine Sache, speziell im Gebirge. Wir fahren daher noch 30 Kilometer bergab zu einem netten Platz an einem Fluss auf 500 Metern Höhe, der uns gestern aufgefallen ist. Die warmen Decken können wir wieder wegräumen! Km 37/5.573/44.194.

Sonntag, 15. November 15, Tag 36/191: Mae-Sa-Tal

Wir verbringen den Vormittag recht gemütlich im Schatten alter Bäume bei einem Kloster. Zu Mittag gibt es Lammeintopf aus der Mongolei. Sehr gewöhnungsbedürftig. Muss aber sein, da die Dosen sonst ablaufen. Am Nachmittag starten wir eine Rundfahrt durch das westlich von Chiang Mai gelegene Mae-Sa-Tal. Zunächst säumen Wohnhäuser und Villen die Straße, dann passieren wir Hotels und Resorts en masse und schließlich geht es durch Urwald, der allerdings von reichlich Gärten unterbrochen ist, die Berge hinauf. Die Gegend ist landschaftlich wesentlich reizvoller als der Doi Inthanon-Nationalpark, durch den wir gestern und vorgestern gefahren sind. Gelegentlich begegnen uns Arbeitselefanten. Da kostenlose Nachtplätze nicht zu finden sind, übernachten wir auf dem Gelände des Botanic Resort (150 Baht). Km 112/5.685/44.306.

 

Montag, 16. November 15, Tag 37/192: Botanic Resort

Wir fahren nach Chiang Mai um unsere Schmutzwäsche in die Wäscherei zu bringen und kehren ins Resort zurück, weil wir hier ungestört und im Schatten unser Auto reinigen können. Außerdem ist es hier nicht so heiß wie in der Stadt. Km 65/5.750/44.371.

Dienstag, 17. November 15, Tag 38/193: Chiang Mai, Bangkok

Wir holen die Wäsche ab, packen unsere Reisetaschen und geben unseren Zerberus in der Werkstätte ab. Dann geht's zum Flughafen, von wo wir via Bangkok ... Km 30/5.781/44.401.

Mittwoch, 18. November 15, Tag 39/194: Wien

... nach Wien fliegen. Km 0/5.781/44.401.

22. November 15

Wir erhalten einen Anruf einer Bekannten aus Jorhat, jener indischen Stadt, in der wir überfallen wurden. Die Polizei hat die vier jungen Männer ausgeforscht und arretiert. Es ist auch ein Artikel im Telegraph erschienen, der die Namen der Vier veröffentlicht.

23. Dezember 15

Die Mercedes-Werkstätte hat nun endlich die Windschutzscheibe repariert!

23. Jänner 16

Nun ist endlich auch der Turbo repariert!

 

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