Libyen Februar/März 2004Timsah - Murzuk - Ubari - Al Awaynat Mittwoch, 3. März 4 Der Tag beginnt mit einer Reifenpanne. Ein Mantelbruch macht einen Reifenwechsel nötig. Mit Genuss überfahren wir nun den Ausläufer des Erg Murzuk nach Timsah. Beim Einfahren haben wir htitle noch zuviel Luft in den Reifen und sanden gleich ein. Nach Reduktion auf 0,5 bar kommen wir sofort und ohne Sandbleche frei. Nun genießen wir das tolle Fahrgefühl auf dem strukturlosen Sand. |
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In Timsah - bekannt für die himmelblauen Toyotas (siehe vorjähriger Bericht) - füllen wir Wasser auf, T. wird zum Zahnarzt gebracht und wir lassen uns von Norberts Kochkünsten verwöhnen. |
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Schon in der Früh musste Norbert einen Reifen wegen eines Mantelbruchs wechseln. Dann eierte das Ersatzrad und mehrmals mussten die Radmuttern nachgezogen werden. Auch mein linker Hinterreifen hat vom Fahren mit so niedrigem Druck eine Deformierung bekommen, die nach Aufpumpen aber wieder verschwindet. |
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In Murzuk sehen wir uns das Fort und die titlee Moschee an (nicht ganz leicht zu finden, daher Positionsangabe: N25 54.912 E13 54.661) und suchen einen Nachtplatz, was sich nicht so leicht gesttitleet, da S. nicht in der Nähe von besiedeltem Gebiet sein möchte. Kaum haben wir dann endlich das Zelt aufgeklappt, kommt auch schon ein furchtbarer Sandsturm, der uns zum frühen Zubettgehen zwingt. Ich stelle noch das Vorzelt auf, räume die wichtigsten Sachen ins Zelt und nun warten wir, dass der Sandsturm vorbeigeht. Km 288/3.781 |
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Donnerstag, 4. März 4 Der Sturm rüttelt fast die ganze Nacht am Auto und bläst mächtig Sand ins Zelt. Der Morgen ist beinahe eisig ktitle und so beschließen wir, ohne Frühstück aufzubrechen. Es wird den ganzen Tag nicht sehr viel wärmer, und so leistet unser 12 Volt-Wasserkocher gute Dienste, da wir während der Fahrt Tee kochen können. In Germa erinnern wir uns an unseren vorjährigen Ausflug zu den Mandara-Seen und an unseren Unfall. Zwischen Germa und Ubari sehen wir uns die Pyramidengräber El Hatia an und weiter geht es nach Ubari, wo es keinen Diesel gibt, weil die Tankstelle keinen Strom hat. Dafür gibt es aber eine Fleischhauerei, in der wir einen Brocken Kamelfleisch zum Grillen kaufen. Leider ist es nicht möglich, dass der Fleischhauer schöne Scheiben abschneidet. Er muss zuerst wissen, wieviel Kilo Fleisch wir wollen, dann hackt er ein unförmiges mehrzipfeliges Stück ab und gibt noch kleinere Brocken zur Gewichtskorrektur dazu. Das Fleisch sieht sehr zäh aus und wir sind schon neugierig, wie es schmecken wird. Da Renate und Norbert stärkeren Zigarettenverbrauch haben und auch die Guides gerne einen Glimmstängel anzünden, gehen Norbert und S. Tschik kaufen, kommen aber unverrichteter Dinge zurück, weil S. in jedem Laden nur die Zigarettenpackungen aufreißt und sie dem Verkäufer mit der Bemerkung es sei mangelhafte Ware wieder hinwirft. Als die beiden endlich zurück sind, ist T. weg und ich bin mächtig sauer, weil wir schon wieder so lange warten müssen. So kann das nicht weitergehen und so brülle ich S. an und gebe wild gestikulierend zu verstehen, dass wir nicht andauernd auf die beiden warten wollen. Als ich ihm dann noch zeige, dass ich nicht davor zurückschrecke, T. hier in Ubari zurückzulassen, indem ich T.s Gepäck abzuladen beginne, geht er sofort T. suchen, der nach einiger Zeit aus der Gegenrichtung auftaucht. Auch er erhält eine kräftige Standpauke und als dann endlich auch S. wieder da ist, können wir abfahren. |
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Als wir Mittagsrast machen, schmollen unsere Führer, steigen gar nicht aus dem Auto, sprechen kein Wort und S. will nichts essen. Ich scheine Eindruck gemacht zu haben. Es ist noch immer so ktitle, dass Renate mit Handschuhen kocht, zudem ist der Wind so stark, dass die Gasflamme ewig lange braucht, bis es endlich in der Pfanne brutzelt. Wir fahren weiter nach Westen, langsam wird der Treibstoff bei allen knapp. Die nächste und einzige Tankstelle befindet sich in Al Awaynat, denn bis Ghat schaffen wir es nicht mehr. Renate und Norbert fahren schon auf Pump und Jörns Sprit ist unmittelbar vor der Tankstelle aus: Er rollt gerade noch zur Zapfsäule. Knapper kann‘s nicht gehen! Aber auch hier gibt es keinen Diesel und so muss jemand Treibstoff organisieren: Norbert, Jörn und T. begeben sich mit etlichen Kanistern auf Dieselsuche. Sie kommen nach einiger Zeit mit 120 Litern zurück, die sie von der Feuerwehr bekommen haben. Somit ist die Weiterfahrt nach Ghat gesichert. |
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Wir suchen einen Nachtplatz hinter einer Hügelkette und versuchen, unsere Autos so gut wie möglich zusammenzustellen, um einen windgeschützten Platz zu bekommen. Antje und vor allem Jörn, die auch schon bisher der Mitnahme der beiden Guides auch positive Seiten abgewinnen konnten, sind sehr darum bemüht, die beiden schmollenden Führer wieder zu versöhnen, waren Sie doch immer hilfsbereit, sei es beim Tanken, Radwechseln oder Sandschaufeln und haben sie uns doch immer wieder mit Tee und Kuchen beschenkt. Norbert stellt uns heute seinen Dreibeingriller vor und macht uns ein leckeres Abendessen aus Kartoffeln und Kamelfleisch. Dazu gibt’s Fladenbrot, Tomaten und Fisolensalat, Mayonnaise und Remoulade und als Nachspeise Pistazien. Langsam klart der Himmel auf, Mond – fast Vollmond – und Sterne erscheinen. Aber die ohnehin schon niedrige Temperatur sinkt noch weiter. Und so scharen wir uns bald um den Griller und haben beim Wärmen unserer ausgefrorenen Körper eine Menge Spaß. Langsam kommt auch die Müdigkeit und einer nach dem anderen macht sich für sein kühles Nachtlager bereit. Km 419/4.200 |
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