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Irland 2004, Teil 3: Der Westen
Montag, 12. Juli 4, Tag 7
Als wir am Morgen wach werden, sind unsere Gastgeber schon weggefahren und wir schreiben eine Notiz mit einem Dankeschön. Unser nächstes Ziel ist der Killarney National Park. Vom Parkplatz 2 (N52 01.558 W9 29.392) haben wir nur eine kurze Strecke zur Muckross Abbey (Eintritt kostenlos) zurückzulegen. Es handelt sich um eine recht schön erhaltene Kirchenruine; dennoch können wir den aufkeimenden Gedanken "kennst eine, kennst alle" zunächst nicht unterdrücken. Wir kommen aber schnell auf andere Gedanken, als wir nach 1½ Kilometern Fußmarsch durch einen Wald eines der schönsten Herrenhäuser Irlands erreichen. Das Muckross House (Heritage-Card) ist ein harmonischer Bau in einem wunderschön angelegten Garten. Die prunkvoll eingerichteten Räume, durch die man geführt wird, sind lebendig, als wären sie noch bewohnt. Zurück am Parkplatz werden wir Zeuge, wie einer der zalreich um Passagiere werbenden Kutscher die Entfernung zum Herrenhaus mit "3 miles" angibt und einen Fantasiepreis für die Kutschenfahrt verlangt. An der Rückseite der Parkplatzmauer gibt es kostenlos Wasser fürs Wohnmobil. In etwa 7 Straßenkilometern Entfernung sehen wir uns noch das am Ufer des Lough Leane gelegene Ross Castle (Heritage-Card) an, in dem eine Sammlung von Eichenmobilar aus dem 16. und 17. Jahrhundert untergebracht ist. Unverständlicherweise ist hier Fotografieren (auch ohne Blitz) verboten. Weiter geht es über die Dingle Peninsula. Die Westseite des schmalen Landvorsprunges südlich des Dorfes Inch nimmt ein etwa 5 Kilometer langer Sandstrand ein (N52 08.472 W9 58.916), den man befahren darf. Leider ist das Wetter noch immer trist und wir halten uns nur kurz am Strand auf. Von Dingle fahren wir über den Conor-Pass auf die Nordseite der Halbinsel. Die Passstraße ist schmal und es gibt nur wenige Ausweichen. Vom Parkplatz auf der Passhöhe haben wir einen netten Ausblick auf beide Seiten der Halbinsel, leider getrübt von Nieselregen. Wiederum nach längerem Suchen finden wir einen Nachtplatz neben einem Friedhof in Camp (N52 13.649 W9 54.854). Km 161/2.245.
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Dienstag, 13. Juli 4, Tag 8
Schon am Morgen ist der Himmel wolkenverhangen und kurz darauf regnet es. Von Tralee machen wir einen Abstecher nach zur Artfert Cathedral (Heritage Card), einer weiteren Kirchenruine, die so aussieht wie alle anderen. In einem Anflug von Besichtigungsunlust, kombiniert mit einer Schlechtwetterdepression, beschließen wir, Limerick aus unserem Besichtigungsprogramm zu streichen und unsere Route mit der Shannonfähre von Tarbert nach Killimer abzukürzen. Wir fahren die Atlantikküste nach Norden entlang und essen in einem Pub in Quilty zu Mittag. Wieder genießen wir die rauchfreie Atmosphäre im Lokal. Von Liscannor geht es auf schmaler Straße zu den Cliffs of Moher. In einer Gegend, in der Platz in großer Menge zur Verfügung steht, weil außer Landschaft nichts ist, hat man alles eingezäunt, so dass man nur auf dem kostenpflichtigen Parkplatz stehenbleiben kann. Damit mich keiner falsch versteht: Mir ist bekannt, dass die Errichtung eines Parkplatzes Geld kostet und ich habe Verständnis, dass man fürs Parken bezahlen muss. Ein Euro oder zwei sind schon in Ordnung. Aber 5 Euro sind einfach eine Frechheit! Das ist Touristennepp pur und schreit nach Boykott: Wir fahren etwa einen halben Kilometer weiter und parken dann in einer Einfahrt zu einer eingezäunten Wiese, die offensichtlich seit Jahren niemand mehr benutzt hat. Mit wetterfester Kleidung folgen wir dem Touristenstrom und sind sehr beeindruckt: Die gewaltigen Klippen fallen über 200 Meter senkrecht zum tosenden Atlantik hin ab. Da der Regen nun stärker wird, Nebel aufzieht und von einer Fernsicht auf das Meer hinaus nicht die Rede sein kann, verweilen wir nur kurz und kehren zum Auto zurück. Wir fahren nun landeinwärts Richtung Clonmacnoise und übernachten mit Einverständnis des Marktleiters auf dem ruhigen Parkplatz von Lidl in Ballinasloe. Km 264/2.509.
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Mittwoch, 14. Juli 4, Tag 9
Die Einfahrt auf den Parkplatz von Clonmacnoise (Heritage-Card) ist für Wohnmobile nicht möglich. Wir parken auf dem Busparkplatz. Bei der Besichtigung der alten Klostersiedlung und mehr noch später, als wir uns Boyle Abbey (Heritage-Card) ansehen, merken wir, dass unser Interesse an Ruinen gesättigt ist. Das Schlechtwetter begünstigt unsere Lethargie. Wir denken erstmals daran, Irland vorzeitig zu verlassen, aber die Fähre ist für 22. Juli gebucht. Wir übernachten zwischen Sligo und Drumcliff in einer Sackgasse (N54 19.071 W8 28.448). Km 167/2.676.
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