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Nepal 2

7. Februar 15, Tag -2: knapp an der Katastrophe vorbei

Wir haben unseren Flug nach Delhi mit Air India und jenen von Delhi nach Kathmandu mit Indigo getrennt gebucht, weil sich dadurch ein gewaltiger Kostenvorteil und eine kürzere Transitzeit ergaben. Eher aus Langeweile als aus Sorge rufe ich heute am Flughafen Linz an, ob wir unser Gepäck auch wirklich hier schon bis Kathmandu einchecken können. Man sagt mir, dass das nicht möglich ist, weil es sich um verschiedene nicht kooperierende Airlines handelt; wir müssen unser Gepäck in Delhi vom Band nehmen und neu einchecken. Dazu wird die Transitzeit von einer Stunde und 20 Minuten aber sehr knapp. Doch es kommt noch besser: Um überhaupt in Delhi zum Gepäckband zu gelangen, müssten wir durch die Passkontrolle, wo unser Indien-Visum abgestempelt wird. Da es sich um ein Single-Entry-Visum handelt, könnten wir dann nicht mehr mit dem Auto von Nepal nach Indien einreisen. Wir müssten in Kathmandu um wieder viel Geld ein neues Visum beantragen, das uns aber verweigert werden würde, weil zwischen Aus- und einer neuerlichen Einreise zumindest 2 Monate liegen müssen. Die Reise wäre also recht schnell zu Ende. Damit wir unser Gepäck von Linz direkt nach Kathmandu schicken können, muss ich den Flug Delhi-Kathmandu neu buchen, mit Air India versteht sich. Ich habe Glück: Nicht nur, dass es noch reichlich Plätze in dem Flieger gibt, der Flug kostet jetzt nur mehr 24 Euro. 

8. Februar 15, Tag -1: Warten

Vergeblich warten wir auf das Mail mit den Tickets. 

Montag, 9. Februar 15, Tag 1/136: Frankfurt - Delhi

Erst am späteren Vormittag kommen die e-Tickets. Das war knapp! Es gelingt mir sogar noch, den Indigo-Flug zu stornieren und das meiste Geld zurückzuerhalten. Als wir fertig gepackt haben, der nächste Schock: wir haben fast zehn Kilo Übergepäck. Die Wohnmobil-Heizung, diverse Ersatzteile und einiges an typisch österreichischen Lebensmitteln schlagen schwer zu Buche. Wir packen vieles ins Handgepäck und lassen einiges zu Hause. Geschafft! Nun noch durch das dichte Schneetreiben zum Flughafen, Eva und Wolfgang vielen Dank! Hoffentlich hält uns nicht ein Stau oder eine Straßensperre auf. Am Flughafen Linz können wir unser Gepäck nun wirklich bis Kathmandu einchecken, in Frankfurt macht man uns jedoch darauf aufmerksam, dass unser Gepäck im Computersystem aber nur bis Delhi vorgemerkt ist, man kann hier aber nichts ändern. In Frankfurt gibt es übrigens eine Selbstbedienungspasskontrolle, so ganz reibungslos funktioniert sie aber noch nicht. 

Dienstag, 10. Februar 15, Tag 2/137: Kathmandu

Delhi ist total vom Smog eingehüllt. Die Nacht war wegen der Zeitverschiebung kurz, wir sind sehr müde. Hier kann man endlich den Zielort für unser Gepäck im Computersystem ändern, so dass wir in Kathmandu wirklich unsere beiden Reisetaschen in Empfang nehmen können. Ein 15-Tage-Visum kostet 25 USD, wir erhalten es am Flughafen. Ein Taxi bringt uns zum Zerberus, den wir kaum wiedererkennen, weil er so verdreckt ist. Ein Reifen hat einen Platten, gut, dass wir das Auto vorsorglich aufgebockt haben. Als wir unser Gepäck verstaut haben, dämmert es bereits. Wir nehmen ein Taxi und fahren nach Patan, einem alten Stadtteil von Kathmandu. Leider gibt es keine Straßenbeleuchtung, nicht einmal am Durbar Square, wo wir uns die zahlreichen Tempel und den Royal Palace ansehen wollten. Alles liegt im Dunklen. 

Mittwoch, 11. Februar 15, Tag 3/138: Kathmandu

In aller Früh baue ich die Wohnmobil-Heizung ein, die wir zur Reparatur mit nach Hause genommen hatten. Sie funktioniert wieder, wie lange wohl? Da der Import und die Verwendung von Satellitentelefonen in Indien verboten sind, möchten wir unser Sat-Handy nach Hause schicken. Das ist nicht so einfach, wie wir uns das vorgestellt haben. Die nepalesische Post versendet keine Päckchen nach Österreich, das haben wir schon zu Hause herausgefunden. Fedex und DHL versenden generell keine Telefone, erst bei TNT haben wir Glück, allerdings müssen wir den Akku aus dem Gerät nehmen, den versenden auch die nicht. Nun lassen wir unser dreckiges Auto waschen und tätigen einen Großeinkauf. Dann sehen wir uns bei Tageslicht nochmals den Durbar Square in Patan an, heute ein echtes Erlebnis. Auf der Fahrt durch Kathmandu machen wir Videoaufnahmen vom chaotischen Verkehr. Am Abend repariere ich den defekten Vorderreifen, nachdem ich beim Autowaschen endlich das Loch gefunden habe. Km 34/34/35.134. Anmerkungen zum Erdbeben im April 2015. 

 

Donnerstag, 12. Februar 15, Tag 4/139: Tribhuvan Highway

Erfreulicher Weise ist der reparierte Reifen dicht. Also auf nach Indien! Etwa zehn Kilometer westlich von Kathmandu biegen wir von der Hauptstraße ab, denn die Landkarten zeigen eine Alternativroute über das Mahabharat-Gebirge; den Tribhuvan Highway sind wir ja im Dezember schon gefahren. Leider wird die Straße nach wenigen Kilometern so schlecht, dass wir uns nicht entscheiden können, weiter zu fahren. Also doch wieder über den Tribhuvan Highway, der ja kein Highway im Sinne einer Autobahn und reichlich kurvig und schlaglöchrig ist. In einer Pause tausche ich den kaputten Wasserhahn an der Abwasch aus. Das nimmt eineinhalb Stunden in Anspruch, denn ich muss den halben Küchenblock auseinander nehmen. Die Freude über die gelungene Reparatur ist groß, denn die Spritzwasserfontänen beim Zähne Putzen und beim Abwasch haben ein Ende. Von Daman haben wir vor zwei Monaten einen großartigen Blick auf den Himalaya genossen, nicht so heute, reichlich Wolken stauen sich vor dem Gebirge. Wir sind sehr froh, dass wir uns entschieden hatten, den Himalaya zu einer Zeit zu überqueren, zu der die Luft klar und die Bergsicht hervorragend waren und nicht später, wie wir es kurz angedacht hatten. In der Tiefebene des Terai ist es dann leider schwer, einen guten Nachtplatz zu finden. Es gibt keinen Wald mehr, nur mehr Straßen, Felder, Gebäude und viiiiele Menschen. Wir campieren etwa zehn Kilometer vor der Grenze hinter der Einfassungsmauer eines Gebäudes, sind natürlich gleich von Neugierigen belagert. Wir erklären freundlich, was wir hier wollen, das Woher und Wohin und als kurz darauf die Nacht einbricht, haben sich auch die letzten vertrollt. Km 179/213/35.313.

Freitag, 13. Februar 15, Tag 5/140: nach Indien!

Nach kurzer Fahrt sind wir an der Grenze, die wider Erwarten gar nicht chaotisch ist. Da Nepalesen und Inder die Grenze ohne jede Formalität überqueren können, müssen nur die LKW abgefertigt werden. Und wir. Hätten wir nicht selbständig das Immigration Office und das Zollbüro aufgesucht, hätten wir ungehindert durchfahren können. 

 

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