Balkan-Rundreise Juni-Juli 2005

Bosnien - Kroatien - Serbien - Albanien

Südlich von Mostar befindet sich ein Berg mit einem großen Kreuz, von dem man einen netten Blick auf die Stadt hat. Wir raten jedem, der auf diesen Berg fährt, dringend davon ab, den Weg zu verlassen, da hier noch viele Minen liegen. Während einer kurzen Stadtrundfahrt durch Mostar kriegen wir beim Anblick der Häuserruinen ordentlich die Gänsehaut. Ein Spaziergang führt uns durch die nach dem Krieg wunderschön renovierte Altstadt und über die neu wiederaufgebaute Brücke von Mostar. In einem der zahlreichen Restaurants essen wir vorzüglich zu Mittag. 

Über kurvige Straßen geht es, vorbei an im Aufbau begriffenen Dörfern, durch Orte mit kyrillischen Ortstafeln, durch den Ort Ljubinje mit seiner modernen orthodoxen Kirche, zurück an die Küste, wo wir kurz vor Dubrovnik wieder nach Kroatien einreisen. Von der Umfahrungsstraße bietet sich ein grandioser Blick auf die Stadt. Rasch finden wir einen Parkplatz oberhalb der Altstadt, in die wir durch enge Gassen hinuntersteigen und durch das Piletor betreten. Über die Placa schlendern wir vom Onofriobrunnen, vorbei am Franziskanerkloster, zum Sponzapalast und dem Uhrturm. In einem netten Lokal lassen wir bei Rasnici den Abend ausklingen. Wir übernachten auf einem Berg wenige Kilometer südöstlich von Dubrovnik (N42 37.245 E18 10.634). Diesel in Dubrovnik 0,965 EUR. Km 324/1.217.

Samstag, 25. Juni 5

Auf der Küstenstraße passieren wir die serbische Grenze und gelangen kurz darauf an die Bucht von Kotor, die wir bei Kamenari mit der Fähre überqueren, was uns ca. 40 Straßenkilometer erspart. Über eine abenteuerliche Bergstraße (die Abzweigung von der Küstenstraße ist nicht leicht zu finden: ca. N42 25.037 E18 43.008), die mehrmals herrliche Ausblicke auf Kotor, die Bucht und das freie Meer bietet, und uns auf über 1100 Meter Seehöhe bringt, gelangen wir nach Crstac (ca. N42 25.661 E18 48.220), über wunderschöne Hochebenen nach Cekanje (ca. N42 26.174 E18 50.879) und schließlich nach Cetinje. Die Weiterfahrt an die albanische Grenze erfordert einige Aufmerksamkeit, da es kaum Wegweiser gibt, außerdem ist die Straße ab Podgorica sehr schmal, so dass LKW nur schwer aneinander vorbei kommen. Die Grenzformalitäten sind unkompliziert, erfordern aber einige Geduld. Neben den Visagebühren (10 EUR p.P.) muss noch die "Desinfektion" des Autos bezahlt werden (3 EUR): Die Fahrt durch ein flüssigkeitsgefülltes Becken scheint eher finanzielle denn hygienische Gründe zu haben. In Albanien sind manche Straßen so schlecht, dass man sie nur mit maximal 30 km/h befahren kann. Andererseits werden vielerorts die Staßen ausgebaut, auch reger Autobahnbau erfreut die Stoßdämpfer. Und: Hier gibt es nun gar keine Wegweiser mehr, so dass etwa die Durchfahrt durch Skhoder zum Glücksspiel wird. Doch die Menschen sind sehr freundlich und hilfsbereit. Jedes zweite Auto ist übrigens ein Mercedes. Albanien zeichnet sich durch ein enorm dichtes Tankstellennetz aus. Preise vergleichen macht durchaus Sinn. Regelmäßige Blicke auf den Tacho schonen die Geldtasche: Soviele Laserpistolen wie hier haben wir noch nirgendwo gesehen! Diesel in Serbien 0,87 EUR, in Albanien 0,71-0,78 EUR. Euro werden, wie auch schon in Slovenien, Kroatien und Bosnien überall akzeptiert. Km 355/1.572.

Sonntag, 26. Juni 5

Der Empfehlung folgend, in Albanien an der Küste zu bleiben, wählen wir die Küstenstraße über Vlore, Orikum, Himare und Sarande. Auch wenn die Strecke, die mehrmals über Gebirgspässe führt, landschaftlich recht schön ist, nerven doch die endlosen, teils sehr engen Kurven und der teilweise schlechte Straßenzustand. Zwischen Dukat und Dhermi nehmen wir an einem einsamen, kilometerlangen Kiesstrand mit glasklarem Wasser ein Bad. Direkt am Strand finden sich zahlreiche mobile igluförmige Abwehrstellungen aus Beton. Kurz vor der griechischen Grenze stoßen wir auf die von  Tepelene und Gjirokaster kommende Straße, die, zumindest im letzten Abschnitt, autobahnähnlich ausgebaut ist.

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