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Südjordanien

Nun geht es wieder auf der King's Road weiter südwärts, wobei sich auf den ersten 20 Kilometern nach Petra tolle Ausblicke auf beeindruckende Felslandschaften auftun. Kurz nach ar-Rajif verlassen wir die King's Road, stoßen gleich darauf auf Schneereste (!) neben der Straße und queren in al-Muraygha den Desert-Highway, um in das Dorf Ras an-Naqab zu gelangen. Das Dorf liegt am Rand eines Geländeabbruches, von dem man einen atemberaubenden Blick in die Tiefebenen nach Westen und nach Süden bis ins Wadi Rum hat. Aus der Ebene ragen kulissenartig verschachtelt rotbraune Felskegel auf. Einfach phantastisch! Nun geht es auf dem Desert Highway rasch voran. In al-Quwayra essen wir zu Mittag Falafel mit Gemüse und Sauce in der Fladenbrottasche. Beim Bezahlen staune ich nicht schlecht, als der Wirt für zwei Portionen einen Dinar (1,10 EUR) will, dann aber noch einige Münzen rausgibt, die ich sofort als Trinkgeld zurückweise. Kurz vor Aqaba verlassen wir den Highway und fahren Richtung saudi-arabischer Grenze. Die Straße senkt sich und das Rote Meer liegt vor uns; wir sehen bis nach Ägypten hinüber. Wenige Kilometer vor der Grenze treffen wir auf die Küstenstraße, auf der wir nach Aqaba fahren. Auf den wenigen öffentlichen Stränden spielt sich bereits das Weekend-Life der Jordanier ab, die hier in Scharen mit Blick auf Elat in Israel picknicken und sich teilweise schon zur Übernachtung einrichten. Das Meer ist kühl, aber ein Bad wäre sicher möglich, wäre da nicht der ungemütliche kalte Wind. In Aqaba beziehen wir Quartier im Days Inn und genießen den Blick über die Stadt vom Pool auf dem Dach. Zum Abendessen im Captain's Restaurant gibt's Fisch, aber was für einen: Gut 30 Zentimeter lang, sicher mehr als ein halbes Kilo schwer und sowas von lecker! Damit wir morgen im Wadi Rum nicht Zeit mit dem Suchen einer Unterkunft verplempern müssen, buchen wir schon heute Abend bei booking.com: Übernachtung im 2-Bett-Zelt mit Frühstück und Gemeinschaftsbad, Bergblick, gratis Parkplatz (unglaublich!) und - man staune - gratis WLAN. Wir trinken auch noch eine Dose von dem 16%-igem Bier. Praktisch, da kriegen zwei Leute eine Knalle davon! Km 209/1.481.

   

Freitag, 24. Jänner 14, Tag 9: Wadi Rum

Via Desert-Highway und einem Stück Landstraße kommen wir zum Visitor-Center des Wadi-Rum. Dort will man mit aller Gewalt erreichen, dass wir hier unseren Wagen stehen lassen und uns auf einem Pickup mit Fahrer und Führer herumchauffieren lassen. Als ich sowohl das als auch die Mitnahme eines Führers in unserem Wagen ablehne, lässt man uns wissen, dass wir ohne Führer das Camp nicht finden werden, da die Koordinaten nicht stimmen. Wir lassen es drauf ankommen und fahren alleine. Über das Wadi Rum kann man nicht viel sagen, man muss es einfach erleben. Es ist eine faszinierende Wüstenlandschaft, eine Sandebene, aus der bizarre Felsen bzw. Berge ragen. Manche dieser Felsen sind einander so nahe, dass nur ein schmaler Spalt bleibt. An mehreren Stellen gibt es Felsgravuren zu sehen, die Tiere darstellen. Wir legen unsere Route so, dass wir schon zu Mittag und nicht erst am Abend unser Camp erreichen und siehe da: An den in der Buchungsbestätigung angegebenen Koordinaten ist rein gar nichts. Ein Camp ist weit und breit nicht zu sehen. Obwohl wir mehrere Einheimische nach dem Camp fragen, erhalten wir keine brauchbare Antwort. Da uns diese Masche "falsche Koordinaten angeben, damit man einen Führer buchen muss, um ins Camp zu finden" gar nicht gefällt, beschließen wir kurzerhand, am Abend nach Aqaba zurückzufahren und dort zu übernachten. Zuvor genießen wir aber noch die Fahrt durchs Wadi und sitzen auch noch ein ordentliche Weile in der Sonne. Km 232/1.713.

Samstag, 25. Jänner 14, Tag 10: Wadi Rum

In der Früh kaufen wir noch für das geplante Wüsten-Mittags-Picknick ein, dann fahren wir durch den "Hintereingang" wieder ins Wadi Rum. Dabei handelt es sich um eine inoffzielle Zufahrt von Südwesten durch freies Gelände, die von Aqaba aus wesentlich kürzer ist, als die Anfahrt über den Haupteingang im Norden. Ohne Koordinaten und GPS ist die Strecke unmöglich zu finden (wir verfahren uns trotz GPS einemal ganz enorm); außerdem bestünde die Gefahr einer Grenzverletzung, denn Saudi-Arabien ist hier ziemlich nahe. Überraschender Weise erwartet uns am Beginn der Strecke direkt an der Autobahn, von der man einfach abfährt (Zäune oder Leitplanken gibt es ohnehin nicht, jeder fährt auf und ab, wo es für ihn passt), eine Polizeistation mit Schranken und Nagelmatte. Ich halte mit Respektabstand, gehe auf die Polizisten zu und sage, ich hätte gehört, dass man von hier ins Wadi Rum einfahren könnte. Die Polizisten verstehen zwar nicht Englisch, haben aber Wadi Rum verstanden und schon sind wir durch. Wir fahren eine ausgedehnte Runde durch die wunderschöne Landschaft des Wadis, halten an interessanten Punkten und machen zweimal eine längere Rast. Es ist wunderbar warm und total still. Erst nach Einbruch der Dunkelheit kommen wir in unsere Suite im Daysinn zurück. Zu Abend essen wir recht gut in einem nahen In-Lokal unter freiem Himmel . Wir hören aktuelle jordanische Musik und beobachten die Einheimischen. Sehr viele junge Leute rauchen Wasserpfeife, auch Frauen. Zwei Restaurantbedienstete sind ausschließlich mit dem Verleihen, Entleeren und Nachfüllen der Wasserpfeifen beschäftigt. Bald sind wir von dem süßlichen Rauch miteingenebelt und fast auch ein wenig high. Auf den Gehsteigen der Stadt reiten Burschen auf Kamelen herum und rufen "Taxi?". Km 199/1.912.

 

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