Kirgisistan 2 100 Som = 1,40 Euro
Freitag, 11. Juli 14, Tag 1/49: Istanbul
Von München fliegen wir via Istanbul nach Bishkek. Die Nacht ist kurz, denn wegen der Zeitverschiebung sind wir nach einem Abflug in Istanbul um 20 Uhr ...
Samstag, 12. Juli 14, Tag 2/50: Bishkek
... nach 5 Stunden Flug um 4 Uhr morgens in Bishkek. Trotz Schlafmittel habe ich nicht geschlafen. Sabine ist leider krank, hat schon in München Bauchschmerzen bekommen und hat nun eine Darmgrippe mit allem Drum und Dran. Allen ist mitten in der Nacht aufgestanden und holt uns vom Flughafen ab. Da wir todmüde sind, legen wir uns im Zerberus gleich ins Bett, finden aber nur eine Stunde Schlaf. Nun packen wir unsere Taschen aus, das ist schon eine schweißtreibende Arbeit, denn im Nu klettert das Thermometer auf 37 Grad. Wir plaudern noch eine Weile mit Allens Familie und gegen Mittag machen wir uns auf den Weg in die Stadt. Nach einem Großeinkauf und einem Nachmittagsessen im Steinbräu (wo wieder der Service schwächelt) fahren wir in den Alamedin-Canyon, wo wir direkt am Fluss unser Nachtlager aufschlagen. Hier hat es für mich angenehme, für Sabine frostige 20 Grad. Km 77/77/17.229.
Sonntag, 13. Juli 14, Tag 3/51: Burana, Issy-Kul
Nach der gestrigen schlaflosen Nacht schlafen wir uns heute gründlich aus. Unser heutiges Ziel ist der Issy-Kul, der zweitgrößte Hochgebirgssee der Welt. Kurz vor Tokmak sehen wir uns das Minarett von Burana an, vermutlich das letzte konische Minarett auf unserer Route. Daneben befindet sich eine Sammlung von Mehiren aus unterschiedlichen Epochen. Bei manchen sind die Gesichter der steinernen Figuren kaum zu erkennen, bei anderen sind sogar die Gesichtszüge fein herausgearbeitet. In Tokmak essen wir zu Mittag, aber leider verträgt Sabines Bauch die fetten mit Geschnetzeltem gefüllten Teigtaschen nicht so recht. Auf dem ziemlich großen Basar kaufen wir Obst und Gemüse. Am späten Nachmittag erreichen wir den Issy-Kul. Wir fahren mehrmals an den Sandstrand, machen jedoch jedes Mal wegen der zahlreichen Mücken Umkehr und schlagen schließlich in mückensicherer Entfernung vom Wasser unser Nachtlager auf. Uns beeindrucken die tiefblaue Farbe des Sees und dessen wunderbare Lage zwischen dem Künggöy-Gebirge mit einigen schneebedeckten Gipfeln im Norden und dem Tien-Shan-Gebirge mit seinen Vier- und Fünftausendern mit reichlich Schnee im Süden. Als wir nach dem Lagerfeuer ins Auto steigen, begrüßt uns ein Heer von Mücken. Es dauert eine Weile, bis wir begreifen, dass sich die durch das Mückengitter der Dachluke zwängen und trotz Massenmordes immer mehr werden. Km 277/354/17.506.
Montag, 14. Juli 14, Tag 4/52: Issy-Kul, Karakol
Auch wenn Einheimische davon schwärmen, wie warm der See ist, verzichten wir auf ein Bad im Issy-Kul. Uns ist er einfach zu kalt. Wir genießen aber die Fahrt am Ufer entlang und den Duft des wilden Lavendels. Wir passieren ein recht eigenartiges Monument am See, das im wesentlichen aus einer langen und bunt ornamentierten Mauer besteht. Auf Allens Empfehlung machen wir einen Abstecher zum Fairytale-Canyon, wo rote, teils bizarre Sandsteinformationen die Phantasie anregen, so sieht man etwa ganz deutlich die Chinesische Mauer durch den Canyon laufen. Nach einem recht fetten Mittagessen in einem bodenständigen Lokal ist mir echt schlecht und ich brauche einen Hubschrauber. Von Dzheti-Oguz fahren wir ein Stück nach Süden in ein Tal, in dem es das "Gebrochene Herz" zu sehen gibt, allerdings braucht es hier schon ordentlich Phantasie. In Karakol beeindrucken uns die Russisch-orthodoxe Holzkirche und die Moschee, die wie ein buddhistischer Tempel aussieht. Km 244/598/17.750.
Dienstag, 15. Juli 14, Tag 5/53: nach Kasachstan
Der Weg zum Grenzübergang nach Kasachstan führt über Almen; gelegentlich hat man einen Blick auf das Tien-Shan-Gebirge, ob wir dabei den 7.000 Meter hohen Khan Tengri sehen, ist lange Zeit Gegenstand unserer Diskussion, lässt sich aber nicht definitiv klären. Als wir zwecks Jause halten, bleibt ein Wagen stehen und zwei Männer schenken uns eine Flasche Stutenmilch. Die ist natürlich nicht gekühlt und leicht vergoren, schmeckt irgendwie nach Rauch und ist sehr gewöhnungsbedürftig. Der Grenzübertritt findet in fast familiärer Atmosphäre statt und dauert in Summe weniger als eine dreiviertel Stunde.